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André   Gustave   C I T R O Ë N
* 5. Februar 1878    + 3. Juli 1935
Portrait André Citroën 1912
André Citroën, ca. 1912
Quelle: Fabien Sabatès
André Gustave Citroën kam als Sohn des jüdischen Diamantenhändlers
Levie Barend Citroen und dessen Ehefrau Masza Amalia Kleinmann am
5. Februar 1878 in Paris auf die Welt.

André wuchs als jüngstes von fünf Kindern in wohlhabenden
Familienverhältnissen auf.
Im Alter von sechs Jahren hatte er einen derben Schicksalsschlag zu
verkraften - sein Vater beging Selbstmord.

Das Lycée Condorcet in Paris war die erste Station auf dem langen Weg
seiner Ausbildung. Interessanterweise begegnete André dort erstmals
Louis Renault, seinem späteren Konkurrenten.

1898 wechselte André zur École Polytechnique, welche er nach zwei
Jahren mit Abschluss verließ.

Ein Jahr zuvor war seine Mutter verstorben, die bis zu diesem Zeitpunkt
den Diamantenhandel ihres verstorbenen Mannes weitergeführt hatte.

Zu dieser Zeit besuchte André Citroën seine Schwester Jeanne, welche
in Warschau (Polen) lebte. Dort bekam er von einem Patent für winkel-
verzahnte Zahnräder zu hören. Kurzerhand erwarb er dieses
Patent, welches die Grundlage für den Aufbau seiner späteren
Firma sein sollte.

Nachdem André Citroën seinen Militärdienst in Le Mans
absolviert hatte, gründete er 1905 mit finanzieller
Unterstützung seines Bruders Hughes und zusammen mit
André Boas und den Brüdern Hinstin die Firma Hinstin Frères,
Citroën & Cie, wobei er sein Patent für die winkelverzahnten
Zahnräder bestens nutzen konnte.
Engrenages Citroën

Überwiegend fertigte der Betrieb Zahnräder für die damals florierende Textilindustrie. Erstmals mit der
Automobil-Branche in Kontakt kam Citroën im Jahre 1907. Er kümmerte sich um die Sanierung der Mors-
Autowerke. 1908 wurde er dort zum Generaldirektor bestellt.

1913 wurde die erfolgreiche Zahnradfabrik, welche inzwischen verschiedene Patente, u.a. für Getriebe und
Schiffssteuerungen und -antriebe angemeldet hatte, umbenannt in Société Anonyme des Engrenages
Citroën.

Am 27. Mai 1914 heiratete André Citroën die genuesische Bankierstochter Giorgina Bingen.
Aus der Ehe gingen insgesamt vier Kinder hervor, zwei Söhne, Bernard Maxime und Maxime Hubert, sowie
zwei Töchter, Jacqueline und Solange. (Solange verstarb noch im ersten Lebensjahr.)
Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, wurde Citroën als Soldat
eingezogen. Schnell wurde ihm deutlich, dass die Menge der zur Verfügung
stehenden Granaten bei weitem nicht ausreichte, um auch nur ansatzweise
erfolgreich kämpfen zu können.
Er wandte sich mit seiner Idee zur Massenfertigung von Granaten an die
Militäroberen, welche ihn die Umsetzung seines Planes ermöglichten.

1915 gründete André Citroën in Paris eine Fabrik zur Herstellung von
Granaten, mit denen er fortan das französische Militär belieferte.

Noch während des Krieges befasste sich Citroën mit der Planung zur
Herstellung von Automobilen. Kontakte zu fähigen Ingenieuren und
Technikern bestanden noch aus seiner Zeit bei der Firma Mors.

1919 verließ das erste Automobil mit dem Namen CITROËN das Werk. Es
folgten rasch weitere Modelle in ansehnlichen Stückzahlen. Ausgestattet
mit neuester Fertigungstechnologie avancierte Citroën binnen kurzer Zeit
zum erfolgreichsten Autohersteller Europas.
André Citroën und Giorgina Bingen,
um 1929
Quelle: La Tragédie d'André Citroën,
Silvain Reiner, 1955
André Citroën war ein gebrochener Mann.
Kurz nach dem Niedergang seiner Firma erkrankte er
an Magenkrebs. Die Krankheit schritt schnell voran.
Selbst eine Operation konnte dem erfolgreichen
Unternehmer nicht mehr helfen.

André Gustave Citroën starb am 3. Juli 1935 im Alter
von nur 57 Jahren.

Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus dem
Stammbaum von André Citroën.

Interessierten Ahnenforschern stelle ich auf Wunsch
eine umfangreiche GedCom-Datei mit über 300 Vor-
und Nachfahren, sowie verwandten Personen, zur
Verfügung, welche zum Import in die gängigsten
Genealogie-Programme geeignet ist.
Bei Interesse bitte ich um Kontakt-Aufnahme.
Grabstätte André Citroën
Unterschrift André Citroën
1924 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt,
an der Citroën jedoch die Kapitalmehrheit besaß.
Die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre machte auch vor der Firma
Citroën nicht Halt. Wurden 1929 noch über 100.000 Fahrzeuge gefertigt,
waren es drei Jahre später nicht einmal mehr die Hälfte. Hohe
Entwicklungskosten, u.a. für das neue Modell 7 Traction Avant, die
Folgen der Weltwirtschaftskrise, aber auch firmeninterne Streitigkeiten
mit überhöhten Lohnforderungen brachten das Unternehmen in derart
große, finanzielle Schwierigkeiten, dass das Unternehmen Ende 1934 in
Konkurs ging.

1935 kam es zum Vergleich, wodurch der Hauptgläubiger, der
Reifenhersteller Édouard Michelin, die Firma übernahm - und fortführte.
Michelin hatte schnell erkannt, dass es nur eine Möglichkeit gab, das bis
dato verlorene Geld zurückzuverdienen, nämlich mit dem Verkauf des
fast fertig entwickelten, revolutionären Citroën Traction Avant.
Portrait André Citroën Portrait André Citroën Portrait André Citroën
Portrait André Citroën Portrait André Citroën Portrait André Citroën
Portrait André Citroën Portrait André Citroën Portrait André Citroën
Stammbaum